Bürgerwindpark Hollich
Angestoßen durch die Anfragen verschiedener Investoren, die Interesse an der 1997 durch die Bezirksregierung Münster ausgewiesenen Windvorrangzone zeigten, begannen im Herbst 2000 im Landwirtschaftlichen Ortsverein Burgsteinfurt Überlegungen, ob die Planungen und der Betrieb des Windparks nicht in eigener Regie in Angriff genommen werden könnte.
Die Mitglieder erkannten, dass nur eine eigene Gesellschaft einen Windpark zum Nutzen aller Beteiligten realisieren kann. Ziel war eine große Regenerativstromerzeugung bei einer möglichst gerechten Verteilung der Windpacht, geringe Beeinträchtigung der landwirtschaftlichen Nutzung und Umwelt, und eine verträgliche Belastung der Anwohner.
Im ersten Bauabschnitt wurden 11 Windkraftanlagen der 1,5 MW-Klasse errichtet.
Nachdem die Stadt Steinfurt im Jahre 2003 durch eine Änderung des Flächennutzungsplanes die Windvorrangzone auf 400 ha erweitert hat, umfasste der Windpark nach einer Erweiterung um sechs leistungsgleiche Anlagen 17 Windkraftanlagen. Nach einer weiteren Flächennutzungsplan-änderung im Jahr 2006 konnte zum Jahresende 2007 eine weitere Windkraftanlage in Betrieb genommen werden. Diese Windkraftanlage hat eine Leistung von 2 MW. Durch die Möglichkeit des Repowerings (Ersatz von Altanlagen) wurde es möglich, dass im März 2011 eine weitere 2 MW-Anlage von der Firma Repower nahe des Hofes Göckenjan in Betrieb genommen werden konnte. Da auf dem Hof Göckenjan zwei Altanlagen abgebaut wurden, wird diese Windkraftanlage als Gemeinschaftsanlage der Windpark Hollich GmbH & Co. KG und der Windstromgemeinschaft Hollich GmbH & Co. KG betrieben. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt mittlerweile ca. 33 Millionen Euro. Der von den Banken geforderte Eigenkapitalanteil in Höhe von 20 – 25 % des Investitionsvolumens wurde von 217 Bürgern und Bürgerinnen aus dem Raum Steinfurt zusammengetragen.
Finanzierende Banken sind die Commerzbank Husum sowie die Deutsche Kredit Bank (DKB), Berlin.
Durch die Stromproduktion des Windparks Hollich werden an fossilen Brennstoffen jährlich ca. folgende Mengen eingespart:
68.000 t Braunkohle oder
17.000 t Steinkohle oder
13.000.000 m³ Erdgas oder
ca. 240 kg angereichertes Uran
Dies entspricht bei dem in Deutschland anzutreffenden Energiemix einer CO2 - Einsparung von ca. 48.000 Tonnen CO2.